Die Internationale Gesellschaft der Gulagforscher (ung. GKNT) wurde als Bürgerinitiative mit der Unterstützung der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Miskolc ins Leben gerufen. Bei der Gründung unserer Gesellschaft spielten Dr. Béla Várdy und Dr. Ágnes Várdy-Huszár, Professoren der Duquesne Universität in Pittsburgh, sowie der Geschichtslehrer und Heimatforscher Sándor Zsíros eine wichtige Rolle. Unter unseren Mitgliedern findet man berühmte ungarische und ausländische Professoren, Lehrer, Überlebende und ihre Nachkommen. Unsere Gesellschaft hat sich das Ziel gesetzt, das Schicksal und die Geschichte von Personen, die unschuldig waren und als Zivilpersonen als politisch Verurteilte, als Kriegsgefangene, oder als Internierte durch die sowjetischen Militäreinheiten in die Justizvollzugsanstalten des Gulags ( in Gefängnisse, in Straf-und Zwangsarbeitslager) verschleppt wurden, zu forschen und veröffentlichen. Wir halten die Erforschung , die Dokumentierung, die Präsentation und die Veröffentlichung der Gründe ihrer Verschleppung für wichtig. Unsere Gesellschaft pflegt Beziehungen zu außerhalb der Grenzen lebenden ungarischen Historikern, sowie zu russischen, ukrainischen, tschechischen, deutschen, österreichischen, kanadischen und in den USA arbeitenden Forschern. Wir legen einen großen Wert auf die Verstärkung der internationalen Beziehungen. Wir organisieren regelmäßig fachliche Veranstaltungen, Konferenzen und Konsultationen für Gulagforscher. Diese Veranstaltungen sichern Forschern die Möglichkeit, ihre neuesten Forschungsergebnisse präsentieren zu können. Wir haben zwei Homepages: gulag.hu und malenkijrobot.hu, durch die wir die für das Thema Interessenten über unsere Arbeit informieren wollen. Wir organisieren zusammen mit unseren Partneruniversitäten fachspezifische Veranstaltungen und Forschungsseminare. Die Internationale Gesellschaft der Gulagforscher ist Mitglied der Kommission GULAG/GUPVI.
András Majorszki
Die Internationale Gesellschaft der Gulagforscher
3515 Miskolc-Egyetemváros, BTK Történettudományi Intézet B/2 401.
info.gulag.gupvi@gmail.com
+36 20 32 62 598
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GULAG, GUPVI, „málenkij robot”
Das Kürzel GULAG (Glavnoje Upravlenyije Lagerej) bedeutet Hauptverwaltung von Straf- und Arbeitslagern. Diese Behörde, die auch als Hauptverwaltung der Besserungsarbeitslager und -kolonien genannt war, war der Geheimpolizei GPU der RSFSR zugeordnet. Zwischen 1934 und 1946 war die OGPU dem NKWD, dem sowjetischen Innenministerium, eingegliedert.
Das Kürzel GUPVI (Glavnoje Upravlenyije po gyelam Vojennoplennihi Internyirovannih) bedeutet Hauptverwaltung der Kriegsgefangenen – und Interniertenlager. Sie wurde 1939 am zweiten Tag des sowjetischen Angriffs gegen Polen unter dem Namen UPV gegründet. Ab 1940 trug sie den Namen UPVI und ab Januar des Jahres 1945 den Namen GUPVI. Damals wurden schon Millionen in den Lagern gefangen gehalten.
Die Bedeutung des Ausdrucks „málenkij robot“ lässt sich auf den russischen Ausdruck „malenkaja rabota“, der „eine kleine Arbeit“ bedeutet, zurückführen. Die Kommissare der Roten Armee und des NKWDs ließen am Ende des Zweiten Weltkriegs vor allem mit der häufigen Verwendung dieses Ausdrucks oder mit dem Versprechen und der Lüge einer kurzen Kontrolle etwa dreihunderttausend Zivilpersonen im Alter von 13 bis 76 Jahren als Kriegsgefangene und als Internierte für mehrere Jahre zur Zwangsarbeit in die Lager der GUPVI in die Sowjetunion verschleppen. Mit diesen Lügen haben sie die unschuldigen Zivilpersonen betrogen, um die eventuellen Proteste und Fluchtversuche zu vermeiden. Deshalb ist aus diesem Ausdruck ungarnweit das Symbol der massenhaften Verschleppung der Zivilbevölkerung und der Ausdruck für ihre mehrjährige Zwangsarbeit in der Sowjetunion geworden.
Dr. Bognár Zalán